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Lotto: So erhöhen Sie Ihre Gewinnchancen

Geld ist nicht alles. Aber ein Lottogewinn würde sicher vieles einfacher machen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie clever spielen und den Gewinn erhöhen können.

© Waldemar Brandt

Die schlechte Nachricht zuerst: Die reine Gewinnchance lässt sich nur mit höheren Einsätzen und mehr Spielscheinen erhöhen. Denn sonst wäre Lotto schließlich kein Glücksspiel. Jetzt die gute Nachricht: Es gibt tatsächlich einige Möglichkeiten, der Glücksgöttin Fortuna den Weg zur »richtigen« Entscheidung zu ebnen.

Problematisch wird es nämlich, wenn zu viele Menschen gleichzeitig die später gezogenen Zahlen tippen – dann wird der Gewinn unter viel mehr Köpfen aufgeteilt. Um das zu vermeiden, hilft es also, den Schein entgegen der Vorlieben der breiten Masse auszufüllen. Und wie tippen die meisten Menschen? Sie suchen sich Zahlen aus, die ihnen etwas bedeuten, zu denen sie einen persönlichen Bezug haben. Beliebte Kombinationen sind deshalb also beispielsweise Geburts- und Hochzeitstage. Bedenkt man nun, dass ein Monat maximal 31 Tage und das Jahr stets nur zwölf Monate haben kann, sind diese Zahlen auch überproportional häufig auf dem Lottoschein vertreten. Auch Jahrgänge werden gerne ausgesucht, insbesondere die Geburtsjahre der eigenen Kinder – auch das lässt tendenziell eher niedrige Ziffern auf den Schein wandern. Und die Nummern von 32 bis 49 seltener ein Kreuz bekommen.

Die Anordnung: Das Auge isst nicht nur, es spielt auch mit

Ein weiterer Aspekt ist nicht nur, aber auch – die Anordnung. Sicherlich vor allem bei Lottospielern verbreitet, die einen gewissen Wert auf die Ästhetik legen.

Statt wahllos irgendwelche Zahlen anzukreuzen, sind Diagonalen, waagerechte oder senkrechte Reihen oder andere Muster besonders gefragt.

Unbeliebter sind nach Angaben der Lottogesellschaften hingegen die Randbereiche, auch das weiter oben angesprochene Prinzip des kreativen Chaos hat beim Lotto nicht allzu viele Fans. Wir halten fest: Wenn Sie Ihren Tippschein mit möglichst wenigen anderen Menschen teilen wollen, sollten Sie die Zahlen bis zwölf eher meiden, den Bereich 13 bis 31 dosiert einsetzen und insbesondere die am Rand gelegenen Zahlen miteinbeziehen. Außerdem darf der Lottoschein ruhig wie ein unsortierter Haufen voller Kreuze wirken.

Nun kommt es noch darauf an, ob Sie Spaß daran haben, den Zettel jedes Mal aufs Neue auszufüllen. Ist das so, dann sollten Sie dies unter Berücksichtigung der oben genannten Faktoren auch so beibehalten. Sehen Sie das Lottospiel hingegen eher als potenziell nützliche Routine, so könnte für Sie auch ein Dauerschein infrage kommen.

Annahmestelle: Wo alles beginnt

Bleibt noch die Frage, wo Sie Ihren Schein überhaupt ausfüllen möchten. Dafür gibt es den klassisch analogen Weg in der Annahmestelle und auch passende Apps, die häufig von Lottoneulingen genutzt werden. Beachten Sie hierbei: Lotto ist in Deutschland Ländersache. Die »Sachsenlotto«-App hilft Ihnen also nichts, wenn Sie Ihren Wohnsitz beispielsweise in Schleswig-Holstein haben.

Wer online Lotto spielt, muss dafür nicht zwingend eine der 16 Landeslotteriegesellschaften auswählen – das geht mittlerweile auch über verschiedene private Lottoanbieter. Ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter eine staatliche Lizenz besitzt. Nur so können Sie den Gewinn später rechtssicher beanspruchen und erleben keine böse Überraschung.

Vorsicht: Die Gefahr unseriöser Anbieter ist, dass diese den von Ihnen ausgefüllten Online-Schein teils gar nicht an der echten Ziehung teilnehmen lassen – Ihr Tipp ist dann nichts anderes als eine zwischen Ihnen und dem Portal abgeschlossene Wette auf ein bestimmtes Ereignis. Tritt ein, was Sie sich erhoffen – also ein hoher Gewinn –, so ist gar nicht sicher, ob der Anbieter diese Summe überhaupt durch Rücklagen abgesichert hat. Ist er zahlungsunwillig, sieht es schlecht aus für Sie.

Tipp: Staatlich lizenzierte Online-Lottoanbieter sind zum Beispiel LOTTO24 und das Portal lottobay.de.

Nun wollen wir an dieser Stelle aber gar nicht den Eindruck erwecken, dass Apps oder Online-Portale die einzige verbliebene Möglichkeit sind, Lotto zu spielen. Im Gegenteil: Ein großer Teil der Lottospieler (in Berlin sind es rund drei Viertel) gibt seinen Tipp nach wie vor in einer Annahmestelle ab. Dabei zeigt sich ein gewisser Unterschied zwischen Bestandskunden, die ihre Gewohnheit eher ungern ablegen, und Neukunden, die oft direkt über die App oder das jeweilige Online-Portal einsteigen. Die Gewinnsumme, welche direkt bei der Annahmestelle maximal abgeholt werden kann, variiert von Bundesland zu Bundesland. Immerhin 5000 Euro sind es etwa in Hessen, gerade einmal 500 in Berlin.

Welche Spiele bieten höhere Gewinnchancen?

Kommen wir noch einmal auf die Gewinnchancen zurück – bisher hatten wir uns stark auf den Klassiker unter den Spielen, also Lotto 6aus49, konzentriert. Zusätzlich hierzu gibt es aber noch weitere sogenannte Hauptlotterien: KENO, Eurojackpot, GlücksSpirale – und dann TOTO 6aus45 sowie die TOTO 13er Ergebniswette. Bei letzteren beiden tippen Sie verschiedene Paarungen aus dem Profifußball.

Ebenfalls im Bereich Sport ist der staatliche Wettanbieter Oddset verankert – von welchem wir Ihnen jedoch abraten möchten, da er wesentlich schlechtere Quoten bietet als die private Konkurrenz. Besser sind staatlich lizenzierte Anbieter wie etwa Tipico.

Zusatzlotterien

Neben dem klassischen Lotto 6aus49 gibt es noch zwei Zusatzlotterien als weitere Gewinnchancen. Diese setzen voraus, dass man bei einem der Hauptspiele einen Tipp abgibt, bieten dann aber auch höhere Gewinnchancen (Chancen auf überhaupt einen Gewinn wohlgemerkt, nicht auf den Hauptgewinn). Allerdings kosten sie auch extra.

SUPER 6

In diesem Fall nutzt man die sechs letzten Ziffern des siebenstelligen Codes, welcher sich ohnehin auf dem Schein der Hauptlotterie befindet, und kreuzt dann nur noch das Feld für SUPER 6 an. Online kann die Nummer selbst ausgesucht werden. Gewonnen hat, bei wem eine oder mehrere Endziffern mit der gezogenen Nummer übereinstimmen. Die Gewinnchance liegt folglich bei 1:9, die Chance auf den Hauptgewinn von 100000 Euro bei 1:1000000.

Spiel 77

Ganz ähnlich funktioniert die andere Zusatzlotterie Spiel 77. Der wesentliche Unterschied: Es wird eine siebenstellige Nummer gezogen, und statt fester Gewinnsummen bildet die Lottogesellschaft einen Jackpot.

Hoffen aufs Glück: Mit diesen Spielen locken die Lotteriegesellschaften

  Lotto 6aus49 KENO Eurojackpot GlückSpirale
Spielweise Beim klassischen Lottospiel kreuzen Sie sechs Zahlen zwischen 1 und 49 an – Ihr Tipp für die Ziehung. Täglich stattfindende Zahlenlotterie. Bei 70 Zahlen insgesamt werden 20 Gewinnzahlen ermittelt. Zweimal in der Woche (Dienstag und Freitag) werden die fünf Gewinn- plus zwei Eurozahlen gezogen. Je siebenstellige Nummer gibt es sieben Ziehungen, für eine bis sieben richtige Endziffern.
Trivia Im Oktober 1997 ergaben die Gewinnzahlen ein U auf dem Spielschein. Kommt ursprünglich aus China. Der Einsatz kann variabel gewählt werden. Beteiligt sind 18 Länder aus ganz Europa – auch aus Nicht-EU-Staaten. Knapp 500 Menschen kamen seit 1987 in den Genuss einer Sofortrente.
Gewinnchance Wer ein Feld ausfüllt, hat eine Chance von rund 1:15,5 Millionen auf sechs Richtige. Beim Keno-Typ 10 liegt die Chance auf eine volle Million Euro bei rund 1: 2,1 Millionen. Die Chancen auf den Hauptgewinn entsprechen sechs Lottorichtigen mit Zusatzzahl (1:140 Millionen). Wer sich eine monatliche Sofortrente erträumt, hat darauf eine Chance von 1:10 Millionen.
Vorteil Mit einem Hauptgewinn hat man bei dieser Spielart in aller Regel ausgesorgt. Nieten aufbewahren! Wer keine einzige Zahl richtig hat, kriegt den Einsatz verdoppelt. Sieben Richtige haben den Gewinnern bereits neunstellige Summen eingebracht. Gut für Sparunwillige: Der Hauptgewinn darf in mehreren Tranchen ausbezahlt werden.
Nachteil Nur 50 Prozent der Einnahmen der jeweiligen Lotteriegesellschaft werden ausgeschüttet. Selbst bei Keno-Typ 10 ist kein Gewinn von mehr als einer Million Euro möglich. Nur rund 50 Prozent Ausschüttung. Weil es viel mehr Spieler gibt, müssen auch die Gewinne in aller Regel mit mehr Menschen geteilt werden. Die unteren Gewinnklassen lohnen sich kaum, etwa die zehn Euro Gewinn bei fünf Euro Einsatz (Chance 1:9).

Was passiert mit den Einsätzen?

Wem das Lottoglück nicht hold ist – und das ist eben der überwiegende Großteil aller Spieler –, der fragt sich vielleicht, was mit den (hoffentlich nicht allzu hohen) Spielgebühren passiert, die regelmäßig für einen Tippschein draufgehen.

Das Wichtigste vorweg: Genau die Hälfte dieses Geldes landet im Spiel Lotto 6aus49 als Ausschüttung bei den Gewinnern. Ob das jetzt viel oder wenig ist, liegt im Auge des Betrachters – weltweit gibt es allerdings nur wenige Lotterien, die über diesen Prozentsatz hinaus ausschütten. Eine Ausnahme ist z.B. die spanische Weihnachtslotterie, bei der es 70 Prozent sind.

Wie bereits angesprochen, ist Lotto eine Sache der Länder, die Kostenstruktur der Gesellschaften damit unterschiedlich – rund sieben Prozent der Einnahmen gehen aber stets an die Betreiber der Annahmestellen, rund 20 Prozent werden für wohltätige Zwecke verwendet (z.B. für den Breitensport), und zwischen drei und fünf Prozent sind als Kosten der Lotteriegesellschaft eingeplant. Der Rest, also immerhin stolze ungefähr 16, 17 Prozent, fließt als Lotteriesteuer in den Länderetat des jeweiligen Bundeslandes. Noch ein Tipp zum Schluss: Wenn der Jackpot besonders hoch ist, spielen besonders viele – wer dann tippt, sollte clever ankreuzen. 

Wetten: Riesige Umsätze, alles völlig legal

Geschäft

Sportfans dürften viele der Wettanbieter allein schon deshalb kennen, weil diese seit Jahren prominent als Trikot- und Wettbewerbssponsoren in Erscheinung treten. Zumindest hierzulande taten sie dies auch schon, als sich das Geschäftsmodell noch in einem rechtlichen Graubereich bewegte. Hundertprozentig legal war bis zum Glücksspielvertrag nur der staatliche Anbieter Oddset, dessen bescheidene Quoten jedoch die meisten Tipper bis heute abschrecken. Üblicherweise wird auf den Sieg eines bestimmten Teams gewettet – es gibt aber auch Wetten auf Fouls, Gelbe Karten, Ecken und Ähnliches.

Chancen

Die Gewinnchancen bei einzelnen Wetten sind wesentlich höher als beim klassischen Lottospiel. Wer regelmäßig tippt, wird allerdings schnell feststellen, dass die Bank, also in diesem Fall der Wettanbieter, am Ende trotzdem immer gewinnt. Vorsicht, Suchtpotenzial.

Strategien

Hochklassige Sportveranstaltungen (z. B. Weltmeisterschaft)werden von den Wettanbietern in aller Regel mit höheren Quoten bedacht als zweitklassige Partien (z. B. chilenische zweite Liga). Sinn kann es auch machen, Wetten abzuschließen, für die es nur zwei Szenarien gibt (in K.-o.-Wettbewerben z. B. die Wettoption »Wer kommt weiter?«).

© PR
Thomas Dumke, Kundenmanagement Lotto Berlin

Interview mit Thomas Dumke, Kundenmanagement Lotto Berlin

Empfehlen Sie eigentlich, immer dieselben Zahlen zu tippen?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man sie allerdings mal im Kopf hatte, fällt es schwer, sie nicht zu tippen – aus Angst, dass sie ausgerechnet dann gezogen werden. Die Gewinnchancen sind aber natürlich immer gleich. Ein Dauerschein kann sich anbieten.

Welche Tipps geben Sie neuen Lottogewinnern?

Das Wichtigste ist, die Lebensgewohnheiten nicht zu verändern und überhaupt nur dem engsten Familienkreis vom Gewinn zu erzählen. Es gibt viel mehr Großgewinner (ab 100000 Euro), als man glaubt. Mir ist aus Berlin aber kein Einziger bekannt, der sich je an die Presse gewandt hätte. Der Großteil geht mit dem Gewinn also seriös um.

Gibt es danach eine individuelle Betreuung und Beratung?

Viele haben das Bedürfnis, mit einer neutralen Instanz zu sprechen, dafür stehen wir natürlich zur Verfügung, auch über Wochen hinweg. Andere Gewinner sind nach fünf Minuten wieder weg. Der Kontakt muss aber immer von der anderen Seite ausgehen. Eine spezifische Finanzberatung geben wir ohnehin nicht – höchstens eine Lebensberatung, basierend auf unserer Erfahrung.