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Top Leistung: 6 Smartwatches im Test

Die schlauen Uhren haben sich von der überflüssigen Bedienhilfe für Smartphones zu echten Alleskönnern entwickelt.

© Luke Chesser

Bisher ließ sich die Frage, was die smarten Uhren neben der reinen Zeitmessung eigentlich können, leicht beantworten. Sie signalisieren am Handgelenk eingehende Anrufe, zeigen E-Mails und Kurznachrichten an, erinnern an wichtige Termine oder weisen im unbekannten Terrain den Weg. Nüchtern betrachtet also überflüssige Funktionen – mit dem einzigen Vorteil, dass das Handy unterwegs in der Tasche bleiben kann. Das hat sich heute grundlegend geändert. Die aktuellen Smartwatches können jede Menge mehr, einige funktionieren jetzt sogar unabhängig vom Handy. Wir stellen die sechs interessantesten Modelle vor. Zu haben zum Preis von 280 Euro bis 429 Euro.

Unabhängig vom Smartphone

Die Smartwatches von Apple, Google und Samsung gibt es gegen Aufpreis auch mit einer eSIM. Damit kommen sie beim Telefonieren ohne Smartphone aus, empfangen E-Mails oder streamen Musik direkt aus dem Netz. Nachteil: Für die Nutzung der eSIM muss ein Extra-Tarif abgeschlossen werden. Tipp: Die Mobilfunkanbieter haben sogenannte MultiSIM-Tarife. Damit lassen sich die Rufnummer und das Datenvolumen des Handys auch für die Watch nutzen.

Uhren mit neuen Bewegungsfunktionen

Einfach nur Schritte zählen war gestern. Alle Modelle im Vergleich haben jetzt einen eigenen GPS-Sensor. Der hilft bei der Navigation und liefert live oder zur späteren Auswertung Informationen über die zurückgelegte Laufstrecke. Das sperrige Smartphone kann beim Training getrost zu Hause bleiben. Wer nicht so gern läuft, kann unter anderem mit der Apple oder Google Watch auch schwimmen gehen. Wichtig dabei die Angaben des Herstellers. Nur wenn die Uhr geschützt nach IP68, wasserdicht bis 10 atm oder 100 Meter ist, taugt sie auch zum Schwimmen.

6 Smartwatches im Vergleich

  Apple Samsung Huawai Withings Google Garmin
  Watch Series 9 Galaxy Watch6 Classic Watch D ScanWatch 2 Pixel Watch 2 Venu 3
Stärke Typisch sind schneller Prozessor, helles Display (2000 Nits) und durchdachte Bedienung, jetzt neu mit magischem Doppeltipp und On-Device-Siri. Körperanalyse mit Schlaftracking, Blutsauerstoff- und Temperaturmessung sowie Puls und EKG. Zu erkennen am Always-on-Display und der drehbaren Lünette, ist die Uhr ein echter Coach. Für individuelleres Training lassen sich fünf Pulsbereiche festlegen. Sie misst neben den üblichen Vitalwerten auch Körperwasser- und Körperfettanteil. Zur vollwertigen Blutdruckmessung sind im Armband Mikropumpe und Luftkissen verbaut. Zudem EKG, mehr als 70 Work-outs, Atemübungen, Ernährungscoach, Schlaf- und Stresskontrolle. Das analoge Zifferblatt der Uhr wird durch ein kleines digitales Display ergänzt. Das gibt Auskunft über die gesammelten Gesundheitsdaten, darunter EKG, Sauerstoffsättigung oder Temperatur, und zeigt unter anderem eingehende Anrufe an. Helles Display (1000 Nits), leichte Steuerung, schnelles Laden und alle aktuellen Standards wie die Messung der Herzfrequenz, Temperatur und Blutsauerstoffsättigung. Der Akku hält auch mit Always-on-Display länger durch als angegeben. Punktet mit überzeugenden Sport- und Trainingsfunktionen, wie der Anzeige beanspruchter Muskeln, der Intervall- Erstellung für Läufer oder der Erfassung empfundener Anstrengung, sowie mit langer Akkulaufzeit und hellem Display.
Merkmale Betriebssystem: watchOS 10, Speicher: 64 GB, Laufzeit: 22–29 h, Display: 41x35/45x38 mm, Höhe: 10,7 mm, Gewicht: 31,9/38,7 g, NFC, eSIM optional. etriebssystem: Wear OS 4.0, Speicher: 16 GB, Laufzeit: 30–40 h, Display: 43/47 mm, Höhe: 10,9 mm, Gewicht: 52/59 g, NFC, eSIM optional. Betriebssystem: HarmonyOS 2.0, Speicher: keine Angaben, Laufzeit: bis zu 7 Tage, Display: 51x38 mm, Höhe: 13,6 mm, Gewicht: 41 g, NFC. Betriebssystem: HealthSense, Speicher: keine Angaben, Laufzeit: bis zu 30 Tage, Display: 38/42 mm, Höhe: 13,2 mm, Gewicht: 34,6/52,6 g. Betriebssystem: Wear OS 4.0, Speicher: 32 GB, Laufzeit: 24 h, Display: 41 mm, Höhe: 12,3 mm, Gewicht: 31 g. Die eSIM ist optional. Betriebssystem: Connect IQ, Speicher: 8 GB, Laufzeit: 3 bis 14 Tage, Display: 45 mm, Höhe: 12 mm, Gewicht: 46 g, NFC, keine Mobilfunkoption.
Urteil Top-Leistung! Als Basisgerät taugt leider nur das iPhone. Sehr gute Performance zu einem angemessenen Preis. Die Blutdruckmanschette bleibt Alleinstellungsmerkmal, dass sich die Apps nicht erweitern lassen, leider auch. Schmucke Hybriduhr mit außergewöhnlich langer Akkulaufzeit. Vereint das Beste von Google und Fitbit, hält aber nicht mit Apple mit. ehr gute Sportuhr, leider ohne Funktion zum Erstellen eines EKGs.
Preis ab 429 Euro ab 339 Euro ab 399 Euro ab 279,95 Euro ab 399 Euro ab 419 Euro

 

 

Individuelles Training

Mit Ausnahme der Watch D von Huawei lassen sich alle Uhren über die dazugehörigen Stores um unzählige Apps erweitern. Für jeden Geschmack gibt es eine passende Work-out-App bis hin zu Tai-Chi und Pilates unter watchOS 10.

Die Galaxy Watch6 Classic von Samsung erlaubt eine stärker personalisierte Begleitung beim Fitnesstraining. Dazu werden je nach Trainingsziel von der Fettverbrennung bis zum Intensivtraining fünf Pulsbereiche festgelegt. Zudem liefert die Uhr neben den üblichen Vitalwerten auch Messwerte zur Skelettmuskulatur oder zum Körperwasser- und Körperfettanteil.

Fokus: Gesundheit

Der Pulsmesser ist eine Standardfunktion, die alle Uhren im Vergleich beherrschen. Er kann mithilfe von Lichtsensoren an der Rückseite des Gehäuses auf Wunsch die Herzfrequenz des Trägers genau messen oder für einen längeren Zeitraum überwachen.

Darüber hinaus steht die Gesundheit bei den aktuellen Smartwatches insgesamt stärker im Fokus. Apple, Huawei, Samsung und Withings erstellen auf Wunsch ein EKG, warnen den Nutzer bei zu hoher oder zu niedriger Herzfrequenz.

Samsung und Huawei messen sogar den Blutdruck. Bei der Messung gibt es jedoch Varianten. Die Galaxy Watch6 Classic erfasst auch den Blutdruck über eingebaute Sensoren. Die entsprechende App muss hier mithilfe eines separaten Blutdruckmessgeräts für den Oberarm regelmäßig justiert werden – und selbst dann bleibt die Messung meist ungenau. Die Watch D vermeidet dagegen alle Umwege. Zur vollwertigen Blutdruckmessung sind im Armband Mikropumpe und Luftkissen verbaut.

Schlaf verlässlich tracken

Auch ein guter Schlaf gehört zu einem gesunden Lebensstil. So registriert die Apple Watch die Länge der Traum-, Kern- oder Tiefschlafphase. Das hilft dem Nutzer zu entscheiden, ob er zum Beispiel früher ins Bett geht oder lieber bei offenem Fenster schläft.

Weitere Funktionen zum Erhalt der Gesundheit sollen der Vollständigkeit halber genannt werden. Dazu gehören die Messung des Blutsauerstoffs und der Körpertemperatur, Anleitungen zu Atem- oder Achtsamkeitsübungen und auch der Tagesform-Index der Pixel Watch 2 der jeden Morgen anzeigt, für welche Trainingsintensität der Körper bereit ist.

Ausdauer gestärkt

Trotz einiger Verbesserungen bleibt ein großes Problem der Akku. Wie lange der durchhält, hängt von der Nutzung ab. Deshalb sind die hier angegebenen Laufzeiten das Minimum. Die ScanWatch 2 von Withings hat die größte Ausdauer, hält bis zu 30 Tage durch. Apple, Google und Samsung müssen dagegen täglich ans Netz. Also kein Wochenendtrip ohne Ladekabel im Gepäck.

Neue Funktionen überzeugen

Der Funktionsumfang der Uhren lässt sich wie beim Smartphone mithilfe von Apps erweitern, solange es App Store und Speicherkapazität hergeben. Hier punktet Apple mit 64 GB und Google mit 32 GB.

Zur Bedienung unterstützen alle Systeme eine Touch-, Tasten- und Sprachsteuerung. Samsung hat noch seine drehbare Lünette, Apple setzt auf eine interaktive Krone und ganz neu auf den sogenannten magischen Doppeltipp. Dabei werden an der uhrtragenden Hand Zeigefinger und Daumen zweimal zusammengetippt, um einen Anruf anzunehmen, eine Mitteilung zu öffnen, Musik abzuspielen oder mehr. Praktisch, wenn man die andere Hand gerade nicht frei hat.

Bequeme Bezahlmethode

Mobile Zahlungsverfahren auf der Basis von NFC (Near Field Communication) beherrschen vier Modelle im Vergleich. Das bargeldlose Zahlen ohne EC- oder Kreditkarte ist inzwischen in Deutschland angekommen, und immer mehr Geschäfte nehmen kein Bargeld mehr an.

Mit der wirklich hilfreichen Sturzerkennung merken die Uhren von Apple, Garmin und Samsung, wenn ihr Träger gestürzt ist oder sogar einen Unfall hatte, und alarmieren im Zweifel einen Notdienst oder einen programmierten Notfallkontakt.

Fazit des Smartphonetestes

Die Smartwatches haben sich längst vom Dasein als verlängertes Display des Handys emanzipiert. Und es gibt für jeden Nutzer und Geldbeutel ein passendes Modell.